WIND&WETTER
Cumbuco liegt nur drei Breitengrade vom Äquator entfernt. Die Sonne geht morgens um 5:30 Uhr auf und fällt abends gegen 17:30 Uhr vom Himmel. Die Durchschnittstemperatur am Tag beträgt 28ºC, in der Nacht 22ºC, es kann sogar in der Regenzeit unter 20 Grad werden, brbrbr!. Die Sonnen scheint ca. 2800 Stunden im Jahr, d.h. fast acht Stunden täglich.
Zwischen Juni und Januar liegt die Windsicherheit bei über 90 Prozent. In diesen acht Monaten des Jahres regnet es fast gar nicht, dafür gibt es durch den Passatwind ideale Kite-Bedingungen mit Windgeschwindigkeiten zwischen 15-25 Knoten, das entspricht 4-6 Beaufort. Der Wind kommt aus Südost und weht vor der Kitestation parallel zum Strand (sideshore). Morgens ist er leicht ablandig, dreht dann stärker werdend auf leicht auflandig. In dieser Zeit seid ihr mit Kite-Größen zwischen 7qm und 12qm bestens bedient, Standardgröße ist ein 9er Kite, in Vor- und Nachsaison ein 12er und evtl. auch mal ein noch größeres Schirmchen.
Die aktuelle Windvorhersage für Cumbuco findet ihr hier.
In der Haupt-Regenzeit Februar bis April gibt es in Cumbuco nur tageweise ausreichend Wind und es kann ganz selten mal mehrere Tage hintereinander regnen. Dann beträgt die durchschnittliche Windgeschwindigkeit zwischen 5 und 10 Knoten (2-4 Beaufort). Segelwetter. Die Einwohner nennen übrigens die Regenzeit hier Winter – „inverno“, obwohl geographisch natürlich Sommer ist.
Soweit die Statistik: Im wirklichen Leben kann dies aber alles ganz anders aussehen. Die Niederschlagsverlässlichkeit ist verhältnismäßig gering. Insbesondere bei El Niño-Ereignissen kann es zu verheerenden Dürren kommen. So hatte ich in meinen ersten Jahren 1997 bis 2000 in Fortaleza Riesenwindglück. Es gab keine richtige Regenzeit. Es regnete zwar ab und zu ein wenig aber der Passatwind konnte immer wieder richtig pusten. Man nennt dieses Phänomen auch „Grüne Dürre“. Der Regen reicht damit die Landschaft etwas grün wird und die in der Trockenzeit blattlosen Bäume ausschlagen. Aber es reicht nicht um irgendetwas ohne künstliche Bewässerung zu ernten.
Woher kommt der Passatwind?
Passatwind ist das was Cumbuco zum Kiteparadies werden lässt. Passatwinde sind sehr richtungsbeständig, sie treten in den Tropen zwischen den Subtropenhochs und der äquatorialen Tiefdruckrinne auf. Die Luft steigt in dieser Tiefdruckrinne auf, strömt in der Höhe bis etwa 30° nördlicher bzw. südlicher Breite polwärts, sinkt in den Subtropenhochs beidseitig ab und strömt als Passat als Druckausgleich wieder äquatorwärts. Infolge der ablenkenden Kraft der Erdrotation tritt er auf der Nordhalbkugel als Nordostpassat, für die Südhalbkugel ergibt sich eine allgemeine Strömungsrichtung Ost, Südost bis Süd aus dem pazifischen Hoch.
Passate transportieren trockene Luft und sind verantwortlich für die Wüstenklimate in den Regionen der Wendekreise. Typisch sind flache Cumuluswolken. NO-Passat (N-HK) und SO-Passat (S-HK) wehen beständig und sind 20-25 km/h schnell.
In den Passatzonen sinkt Luft ab. Luft, die wegen der Erwärmung des Bodens aufsteigt, wird deshalb am weiteren Aufstieg gehindert, kann nicht abkühlen, nicht kondensieren und keine Niederschlagswolken bilden (Passatinversion). Erst beim Zusammenströmen der Passate in der äquatorialen Tiefdruckrinne werden die Luftmassen zum Aufsteigen gezwungen und regnen sich aus. Lediglich an Küsten mit kalten Meeresströmungen kann es zu ausgeprägter Nebelbildung, aber nicht zu Regenniederschlag kommen. Während der geografischen Wintermonate sind die Passate der betreffenden Halbkugel besonders markant.
Thermischer Wind
Die Windmaschine in Cumbuco springt je nach Jahreszeit zwischen 10:00 Uhr und 12:00 Uhr richtig an. Dann setzt zusätzlich zum Passat noch der thermische Wind ein. Thermischer Wind entsteht dadurch, dass sich über dem Land die Luft wesentlich schneller aufheizt als über dem Meer. Die heiße Luft steigt nach oben und vom Meer strömt kältere nach, um das entstehende Vakuum zu füllen – dann ist er da, der Wind, der die besten Bedingungen zum Kitesurfen schafft.
Mehr Wissen?
Wer mehr über Wetter und Witterung in den Tropen erfahren möchte, kann auf der Internetseite der Universität Freiburg eine Lerneinheit zum Thema machen. Wirklich sehr gut gemacht und ganz umsonst:
www.webgeo.de.